Mit Sozialem Lernen bezeichnet man die Entwicklung von sozialen Fähigkeiten. Dies passiert in der alltäglichen Begegnung miteinander. Es kann sich ungeplant vollziehen oder geplant geschehen (in Trainingsmaßnahmen, Kursen, Sozialen Trainingsstunden in der Schule usw.). Nur mit sozialen Fähigkeiten ist der Mensch in der Lage, sein Wissen im Alltag praktisch anzuwenden und in der Gemeinschaft, im Team mit anderen zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten.
Maximal gefördert bzw. angeleitet wird das Lernen eines Einzelnen oder einer Gruppe immer dann, wenn der Lernprozess verantwortlich mitgestaltet werden kann. Daher nimmt die Entwicklung und Stärkung sozialer Kompetenzen im Alltags- und Lernraum Schule im Rahmen des gegebenen Bildungs- und Erziehungsauftrages einen wachsenden Stellenwert ein. Der Begriff des Sozialen Lernens beinhaltet zwei Aspekte. Mit sozialer Kompetenz ist sowohl das Wissen über als auch die Anwendung von angemessenen Verhaltensstrukturen im sozialen / menschlichen Miteinander verstanden. Das Soziale ist in jedem zwischenmenschlichen Raum und insbesondere in der Schule Teil der Lernstrukturen, andererseits ist es auch die Art und Weise, wie soziales Verhalten gelernt und gelebt werden soll. Die Orientierung an den Grund- und Menschenrechten bildet die Grundlage für das Soziale Lernen.
Folgende Bereiche werden beim Sozialen Lernen abgebildet:
• Fähigkeit zum Umgang mit Gefühlen entwickeln
• Fähigkeit zu Perspektivübernahme und Empathie entwickeln
• Fähigkeit zur Selbst- und Fremdwahrnehmung entwickeln
• Unterschiede wahrnehmen und achten
• Kommunikationsfähigkeit entwickeln
• Kooperationsfähigkeit entwickeln
• Fähigkeit zu konstruktiver Konfliktbewältigung entwickeln
• Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit stärken und Verantwortung übernehmen
In Zeiten von Distanzlernen, sozialer Isolation und zunehmender Digitalisierung ist es uns ein besonderes Anliegen, dass unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern besondere Unterstützung im Bereich des sozialen Lernens erhalten. Um dem umfassenden Bildungs- und Erziehungsauftrag auch im Sinne des sozialen Lernens an der GE Haan gerecht zu werden, bildet dieser in unserem Schulalltag einen wichtigen Schwerpunkt.
Bereits in Klasse 5 legen wir großen Wert auf das Zusammenwachsen der Klassengemeinschaften und den Erwerb der Fähigkeiten innerhalb der Klassengemeinschaften Verantwortung für einander zu übernehmen. Bis zum Ende der 10. Klasse werden die thematisierten Inhalte immer komplexer und altersangemessen bearbeitet. Wir möchten, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler jederzeit ihrem Alter angemessen in die Schulgemeinschaft einbringen können, aber dass sie auch lernen gesellschaftliche Verantwortung außerhalb der Schule zu übernehmen.
Unsere Lehrerinnen und Lehrer erhalten daher alle bei Schuleintritt eine Fortbildung durch einen externen Anbieter, der die Vermittlung eines anerkannten Programmes zum sozialen Lernen mit ihnen trainiert. Neben diesen wöchentlichen im Stundenplan verankerten Stunden des sozialen Lernens gibt es in jeder Jahrgangsstufe einen festgelegten Schwerpunkt. Dieser wird von den Schülerinnen und Schülern dann innerhalb des Schuljahres in verschiedenen Projekten und Projekttagen mit den Klassenlehrern, aber auch immer wieder mit externen Anbietern bearbeitet und die Fähigkeiten weiterentwickelt.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit bei einzelnen Schwierigkeiten unsere Beratungslehrerinnen und SozialpädagogInnen mit ins Boot zu holen und mit einzelnen Klassen oder einzelnen SchülerInnen bestimmte Themen noch einmal gezielter zu bearbeiten.
Somit spielt die Beachtung der zu festigenden sozialen Fähigkeiten im gesamten Lernraum Schule und in jeder Unterrichtsstunde eine bedeutende Rolle. Abgeleitet von unserem Leitbild spiegelt sich dies in der Erziehungsvereinbarung und in der Schulordnung der Gesamtschule Haan und damit in der Umsetzung unseres pädagogischen Selbstverständnisses.
In den einzelnen Jahrgängen gelingt soziales Lernen durch diese Elemente: